Kommentar zur Landtagsentscheidung vom 18. Juli

Die Bayerische Staatsregierung hat heute mit einem Kabinettsentscheid den Spessart sowie den Frankenwald aus dem Auswahlverfahren für einen dritten Nationalpark in Bayern ausgeschlossen. Die Region Steigerwald wurde von Anfang an nicht am Verfahren beteiligt. Stattdessen bleiben Rhön und Donauauen als Kandidaten im Rennen. Es kommentiert Waldexpertin Sandra Hieke:

 „Diese Entscheidung der Landesregierung von Horst Seehofer verhindert den bestmöglichen Naturschutz. Steigerwald und Spessart sind die besten Gebiete, da sie als alte und große Laubwälder ökologisch von besonderem Wert sind. Wenn die Landesregierung die Empfehlung der Umweltschutzverbände ignoriert, dann geht es beim dritten Nationalpark in Bayern nicht in erster Linie um den Schutz der Natur.

Horst Seehofer und Ministerin Scharf haben sich von denen beeindrucken lassen, die am lautesten gebrüllt haben: Der Widerstand im Spessart ist zwar laut, aber repräsentativen Umfragen zufolge wollen zwei Drittel der Bevölkerung im Spessart einen Nationalpark. Und obwohl die Landesregierung mehrfach versicherte, dass ein Nationalpark die althergebrachten Spessartforstrechte nicht einschränken werde, werden diese Rechte nun für das Aus des Nationalparks Spessart vorgeschoben. Das ist nicht nachvollziehbar. Die Landesregierung muss jetzt erklären, wie sie den erforderlichen Schutz der großen Wälder des Spessarts garantieren will.“