Am Freitagabend, den 29.Juni 2018 fand in Ebrach eine neuerliche Podiumsdiskussion, zu dem Thema statt :
„ Welche Auswirkungen hat ein zukünftiger Nationalpark Steigerwald auf die Region und ihre Bewohner “.
Eingeladen hatte dazu der Bund Naturschutz Bayern alle Kommunalpolitiker aus der Region und die Bevölkerung.
Der Einladung gefolgt waren ca. 50 Personen, Vertreter aller renomierten Parteien, nur die CSU entsandte keinen Vertreter.
Bereits am Nachmittag fand eine ca. 3-stündige Wanderung im ehemals geschützten Gebiet hoher Buchener Wald unter Führung von Herrn Dr. Sperber aus Ebrach statt.
An der nahmen auch einige Kommunalpolitiker teil um sich ein Bild von dem bedrohten Gebiet zu machen, in dem demnächst wieder Bäume gehauen werden sollen.
Begleitet wurde die Führung von drei Bediensteten der bay. Staatforsten und ca. 25 interessierten Bürgern aus der Region.
Unterwegs konnte man sehen, daß auch Rotbuchen, mit mehr als 60cm Stammdurchmesser mit einem roten Punkt versehen waren, die also in absehbarer Zeit gefällt werden sollen.
Immer wieder kam es deshalb während der Führung zu kontroversen Meinungen zwischen Herrn Dr. Sperber und den Förstern der Staatsforsten.
In der abendlichen Diskussionsrunde ging es dann richtig zur Sache.
Grund dafür war, daß etliche Sägewerksbesitzer, aus der Region der Einladung gefolgt waren und ihre Ängste äußerten falls ein Nationalpark kommt. Prof. Dr Weiger vom BUND ging auf die Sorgen der Sägewerksbesitzer ein. Die Umweltverbände wollen auch weiterhin sich für eine gesicherte regionale Holzversorgung einsetzen. Weiger erinnerte aber auch daran, das der Bund Naturschutz gemeinsam mit den mittelständischen Sägewerken sich gegen die Ansiedlung von Großsägewerken eingesetzt hat.
Uwe Metzner (SPD), Georg Lunz (Grüne), Eva Bulling-Schröter (Die Linke), Martin Wünsche (FDP) und Tobias Sieling (ÖDP) sehen in einem Nationalpark Steigerwald eine große Chance für den Schutz heimischer Natur. Bayern brauche mehr Schutzgebiete und dabei stehe der Steigerwald mit an vorderster Stelle.
Nur eine Kandidatin der freien Wählen sprach sich dagegen aus. Sie sprach sich unter anderem auch deswegen dagegen aus, daß ein zunehmender Tourismus für die Region ökologisch nicht sinnvoll sei und auch nicht überall gewünscht wird.
Sie war von dem ins Leben gerufene Trittsteinkonzept überzeugt, daß dieses ausreicht, um die Natur im Steigerwald zu schützen. Sie warb auch dafür, daß dieses auf ganz Bayern ausgedehnet werden sollte
Es wurde deutlich, dass eine Machbarkeitsstudie zu einem Nationalpark Steigerwald sehr wichtig wäre, um eine Faktenbasis für eine gute Diskussion zu schaffen.