58.000 Hektar Naturwälder für Bayern

Greenpeace begrüßt die geplante Ausweisung von 58.000 ha Naturwäldern in Bayern.

Vor einigen Monaten wurden bereits über 5.400 ha Naturwälder an der mittleren Isar, im Steigerwald, bei Kehlheim, im Donauauwald und im Irtenberger Forst südlich von Würzburg als Naturwald (gem. Art. 12a Abs. 2 BayWaldG) ausgewiesen. Greenpeace forderte schon 2016 einen Naturwaldverbund von zusätzlichen 88.000 ha in Bayern um die nationalen und internationalen Verpflichtungen zur Biodiversität zu erfüllen. Hier wurden 5 Großschutzgebiete ab 2.000 ha (z.B. Nationalpark Steigerwald mit 10.000 ha), 27 mittelgroße Flächen zwischen 500 und 2.000 ha  sowie kleine Naturwaldflächen vorgeschlagen.

Mit dem Vorstoß der bayerischen Regierung werden jetzt weitere 52.000 ha als Naturwald ausgewiesen. Vor allem bestehende Klasse 1 Wälder – die die Bayerischen Staatsforsten bereits schonen – erhalten nun einen rechtlichen Sicherungsrahmen. Auch Kernzonen im Biosphärenreservat Rhön sind in die Flächen eingeflossen. Die neu ausgewiesenen Flächen sind alle unter 2.000 ha groß. Die größten Flächen sind hier vor allem in den Alpenregionen wie dem Ammergebirge (mit bis zu 1.582 ha, in Summe im Ammergebirge über 5.000 ha) dabei. In den Gebirgsregionen sind allerdings auch die Latschenflächen mit eingerechnet. Es gibt einige Flächen zwischen 100 ha und 200 ha wie im Spessart (die aber schon meist Naturwaldreservat sind), sowie 540 ha in Lichtenfels/Vierzehnheiligen. Im Bayerischen Wald wurden am Arber 413 ha, sowie an der oberen Isar über 300 ha Naturwälder ausgewiesen. Die meisten ausgewiesenen Flächen (98%) sind allerdings kleiner als 100 ha, sogar 36 % kleiner als 1 ha. Im Spessart (mit Naturwaldflächen von insgesamt 1.962 ha) und Steigerwald (mit insgesamt 1.580 ha) sind keine signifikanten Flächen dazugekommen, die nicht schon Klasse 1 Wälder oder Naturwaldreservate waren.

Unter Berücksichtigung mehrfach geschützter Flächen gehen wir derzeit davon aus, dass mit dieser Ausweisung mindestens 7,1 Prozent (inklusive bestehender Nationalparks) des öffentlichen Waldes in Bayern geschützt werden. Auf den gesamten Wald in Bayern (inklusive Privat- und Körperschaftswald) gerechnet sind das 3,2 Prozent.

Volker Oppermann von Greenpeace Bayern: „Es ist ein großer Vorstoß in die richtige Richtung. Aber wir brauchen unbedingt auch noch größere Waldschutzgebiete wie einen weiteren Buchenwaldnationalpark im Steigerwald“

Hier die gemeinsame Presseerklärung von BN und Greenpeace