Anlässlich des morgigen „Tag des Baumes“ und als Zeichen der Zustimmung zu einem Nationalpark, fliegt heute ein Greenpeace Paraglider über den Spessart. „Aufwind für den Nationalpark“ ist über den Baumkronen des potentiellen Nationalpark-Waldstücks auf einem Banner zu lesen. Noch in diesem Sommer will die bayerische Regierung entscheiden, ob sich der Spessart bald neben dem Bayerischen Wald und dem Berchtesgadener Land als bayerische Nationalpark-Region einreiht. „Ein Nationalpark ist ein Geschenk für die Spessarter, das die Mehrheit auch gerne annehmen möchte. Das zeigt unter anderem eine Emnid-Umfrage, bei der sich im März fast zwei Drittel für einen Nationalpark im Spessart ausgesprochen haben“, sagt Sandra Hieke, Greenpeace-Waldexpertin. „Die Menschen im Spessart haben jetzt die einmalige Möglichkeit, die Zukunft ihres Waldes mitzugestalten und einen lebendigen Nationalpark für ihre Kinder, Enkel und alle nachfolgenden Generationen entstehen zu lassen.“
Die Luftaufnahmen des Greenpeace Paragliders zeigen die einzigartigen zusammenhängenden Laubwälder des Spessarts, die einer Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten. Dazu zählen auch seltene und bedrohte Arten wie der Schwarzstorch und die Wildkatze. „Die Wälder im Spessart sind etwas ganz Besonderes, denn alte Laubwälder sind in Deutschland äußerst selten geworden. Ein Nationalpark kann dieses seltene Naturjuwel bewahren und für Menschen aus aller Welt erlebbar machen“, so Hieke.
Ja zum Nationalpark Spessart
Die Mehrheit der regionalen Bevölkerung steht einem Nationalpark positiv gegenüber. Sie sieht darin sowohl die Möglichkeit die Vielfalt und Einzigartigkeit ihrer Wälder zu erhalten, als auch die Chancen sich als Tourismusregion zu etablieren. Das zeigt etwa eine repräsentative Kantar Emnid-Umfrage aus dem März dieses Jahres: 71 Prozent der Befragten aus der Region Bayerischer Spessart und Unterfranken erwarten positive Auswirkungen auf die Tourismusbranche, da der Spessart als Urlaubs- und Ausflugsziel attraktiver würde. 78 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass der Erhalt alter Wälder und wichtiger Lebensräume durch einen Nationalpark gesichert würde. Insgesamt befürworten 64 Prozent einen Nationalpark im Spessart.
„Wir möchten schützen, was wir lieben“, sagt Michael Kunkel, Mitbegründer der Bürgerbewegung Freunde des Spessarts. „Ein Nationalpark kann unsere Region noch wertvoller machen. Überall auf der Welt bezahlen Menschen Geld für Tier- und Wildnisparks – wir bekommen die seltene Chance ein ganz besonderes Stück Natur vor unserer Haustüre zu bewahren und über Generationen hinweg kostenlos zu erleben.“ Greenpeace Ehrenamtliche aus ganz Bayern begleiten die Freunde des Spessarts bei den laufenden Informationsveranstaltungen. Die nächste wird am Samstag, 29. April 2017 ab 10 Uhr in Aschaffenburg stattfinden.