Die Diskussion um einen Nationalpark Steigerwald läuft schon lange und intensiv. Welche Chancen und Möglichkeiten gibt es wirklich durch einen Nationalpark im Steigerwald?
Das Nationalparkbündnis Bayern hat die 14 Gemeinden, die direkt angrenzen an die mögliche Nationalparkkulisse, in die nähere Betrachtung genommen. Statistiken wurden ausgewertet und Interviews mit Bürger:innen vor Ort durchgeführt. Vergleiche mit den Gemeinden im Bayerischen Wald und in Berchtesgaden sowie ein mögliches Mobilitätskonzept für den öffentlichen Nahverkehr ergänzen den Gemeindefokus.
Nun sind Sie gefragt: In einer Umfrage möchten wir von Ihnen wissen, welche Möglichkeiten Sie für die Gemeinden sehen.
Hintergrund zur Nationalparkdiskussion
Bayern hat als waldreichstes Bundesland mit großen Vorkommen an alten Buchenwäldern eine besondere Verantwortung beim Erhalt der heimischen Vielfalt an Lebensräumen, Arten und Genen (Biodiversität).
Wälder haben eine besondere Bedeutung als Kohlenstoffsenke und helfen damit, die fortschreitende Klimakrise aufzuhalten. Das Bundesverfassungsgericht hat im März 2021 klargestellt, dass der Klimaschutz nicht allein den nachfolgenden Generationen aufgebürdet werden darf. Daher müssen Wälder bei der Ausweisung von Schutzgebieten bevorzugt berücksichtigt werden.
Der nördliche Steigerwald würde sich hervorragend für einen Nationalpark von 11.000 Hektar eignen. Das Waldgebiet ist naturnah und die vorgeschlagene Nationalparkkulisse in öffentlichem Eigentum (Staatswald). Die sogenannte Naturzone eines Nationalparks (75 Prozent) wird in der Regel innerhalb von 30 Jahren komplett aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen.
Ein Nationalpark bietet auch Perspektiven für die Regionalentwicklung. Besucher:innen aus aller Welt mit Kindern und Kindeskindern sollen den Steigerwald mit seinen regionalen Besonderheiten und Brauchtümern erleben und dazu beitragen, diese zu bewahren. Die Aufwertung der Region und neue Arbeitsplätze schenken unseren Kindern eine Perspektive für die Zukunft.
Die Diskussion um den Nationalpark Steigerwald läuft schon lange und intensiv – wie übrigens auch vergleichbar bei der Ausweisung anderer Nationalparks wie Hainich, Schwarzwald und Kellerwald. Keine dieser Regionen würde heute ihren Nationalpark wieder hergeben.
Umfrage zu einem potentiellen Nationalpark Steigerwald
Welche Chancen und Möglichkeiten gibt es wirklich durch einen Nationalpark im Steigerwald?
Die anonyme Befragung findet auf Gemeindeebene der 14 betroffenen Gemeinden statt. Angesprochen fühlen sollen sich hier Menschen, die in den unten vorgestellten Gemeinden wohnen, arbeiten oder diese gerne besuchen.
Die Umfrage besteht aus 10 Fragen. Wir würden uns freuen, wenn Sie bei der Umfrage teilnehmen und konkret auf die Gemeinde bezogen antworten. Die Links finden Sie unten bei der jeweiligen Gemeinde.
Wir sind gespannt auf Ihr Feedback!
Informationen und Umfragen zu den einzelnen Gemeinden
Hier finden Sie mehr Informationen zu den einzelnen Gemeinden und die Links zur Umfrage für die jeweilige Gemeinde.
Burgwindheim >>
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Burgwindheim ist eine Marktgemeinde mit herausragender Historie. Prägend für die Ortskulisse ist das fast 300 Jahre alte Schloss Burgwindheim, ein prächtiger Bau aus der Barockzeit. Früher das Amtsschloss des Klosters Ebrach, dient es heute als Pfarrbüro und Gemeindezentrum. Auf Anfrage werden Führungen im Schloss angeboten.
Zum jährlichen „Hl. Blutsfest“ ziehen auch heute noch tausende Wallfahrer in der Woche nach Fronleichnam zur über 400 Jahre alten Heilig-Blutkapelle. Wer noch weiter in die Vergangenheit reisen möchte, kann das regelmäßig stattfindende Pilgerlager mit Mittelaltermarkt besuchen.
Die gute finanzielle Situation verdankt die Marktgemeinde einer Vielzahl an Gewerbebetrieben, Kleinunternehmen und der Vollerwerbs-Landwirtschaft. Gut 1.400 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche werden ergänzt durch drei Speditionen, die sich auf den Transport von Holz spezialisiert haben, sowie ein Sägewerk im Ortsteil Untersteinach. Viele Einwohner:innen Burgwindheims pendeln derzeit jedoch zur Arbeit in die umliegenden Städte. Sanfter Tourismus, den ein Nationalpark im Steigerwald mit sich bringen kann, würde das Wirtschaftsleben zusätzlich stärken. Das Gebäude des ehemaligen Lebensmittelgeschäftes mit Bäckerei im Ortskern steht noch und könnte wiederbelebt werden, jedoch hat sich die Idee eines 24/7 Dorfladens am ehemaligen Bahnhofsgelände durchgesetzt. Dieser könnte sowohl neue Arbeitsplätze als auch die Ansiedlung von Gaststätten schaffen und damit das kulinarische Angebot zudem erweitern.
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Dingolshausen >>
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Idyllisch am Rand des Steigerwalds gelegen, mit wenig Verkehrsanbindung, kommen nicht allzu viele Ortsfremde nach Dingolshausen. Einwohner:innen schätzen die unvergleichliche Idylle dafür umso mehr. Schon zweimal war Dingolshausen Kreissieger beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“.
Auch die Natur genießt in der Gemeinde eine hohe Wertschätzung. So hat Dingolshausen gemeinsam mit der Nachbargemeinde Gerolzhofen einen 800 Hektar großen Bürgerwald begründet, der als immaterielles Kulturerbe eingetragen ist. Bachpaten kümmern sich um die Volkach, die aufwändig und liebevoll renaturiert wurde.
Zwischendurch lebt man in Dingolshausen durchaus mal nach fränkischem Naturell. Der Weinbau war und ist ein wichtiger Wirtschaftszweig vor Ort. Weinfeste, der regelmäßig stattfindende historische Weinmarkt, sowie die im Drei-Jahres-Rhythmus veranstaltete „Spaßmeile“ sorgen für Unterhaltung.
Das Wirtschaftsleben könnte vom sanften Tourismus, den ein Nationalpark im Steigerwald mit sich bringen würde, profitieren. Für die Bevölkerung wären der Ausbau privater Ferienwohnungen, vermehrtes kulturelles Angebot und verbesserter öffentlicher Nahverkehr eine Bereicherung.
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Donnersdorf >>
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Am nordwestlichen Rand des Steigerwalds gelegen, ist Donnersdorf gleichermaßen idyllisch abgeschieden und wirtschaftlich angebunden. Abgeschieden, weil nur selten Touristen ihren Weg in den Ort finden und weil pro Werktag nur zwei Busse in jede Richtung fahren. Angebunden, weil die Autobahn A70 nicht weit ist und dem Ort Arbeitsplätze im Logistikzentrum einer großen Supermarktkette beschert. Die Kirchgaden der ehemaligen mittelalterlichen Kirchenburg bieten historisch Interessantes.
In der Gemeinde gibt es ein reges Vereinsleben von Blasmusik und Feuerwehr bis hin zu Bücherei, Radfahrer-Verein und Theatergruppe. Sogar eine Gruppe, die sich der Pflege der umliegenden Streuobstlandschaft widmet oder kleine und große Gehölze pflanzt, könnten sich manche Einwohner:innen vorstellen.
Mehrere Winzer bieten vor Ort ihre Produkte an und könnten ebenso von sanftem Nationalpark-Tourismus profitieren wie das lokale Handwerk. Gebiete für Naturbeobachtungen gibt es bereits rund um die Fischteiche, die von Wasservögeln frequentiert werden. Ein ausgewiesener Wanderweg könnte diese noch mehr ins öffentliche Bewusstsein bringen.
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Ebrach >>
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Der Markt Ebrach ist eines der geographischen und touristischen Zentren des Steigerwalds. Mehrere Hotels, Ferienwohnungen und ein Campingplatz beherbergen zahlreiche Übernachtungsgäste. Einige gute Bäckereien sorgen für das leibliche Wohl, ein Naturschwimmbad bietet Abkühlung und Spaß in den Sommermonaten. Der relativ junge Baumwipfelpfad zieht viele Besucher:innen aus der ganzen Welt an, von denen einige auch die Naturschutzgebiete Weihergrund und Spitzenberg besichtigen.
Mit einer Ladestation für E-Bikes und E-Autos sowie einer Buslinie nach Bamberg ist Ebrach auf dem besten Weg zu einer modernen Tourismusdestination. Eine dichtere Taktung der Buslinie wäre jedoch wünschenswert.
Trotz des bereits lebendigen Tourismus ist der größte Arbeitgeber des Ortes eine Jugendstrafanstalt, die sich in den Gemäuern eines ehemaligen Zisterzienser-Klosters befindet. Das Kloster sorgt aber auch dafür, dass kulturell interessierte Besucher:innen auf ihre Kosten kommen: Es gibt Führungen im kunstvoll gestalteten Treppenhaus, dem Kaisersaal und den Gärten des Klosters. Im Kaisersaal finden hochrangige Klassikkonzerte statt. Die Klosterkirche ist bekannt für ihre regelmäßigen Orgelkonzerte.
Das Museum von Ebrach lädt ein zur Erkundung der Geschichte von Marktgemeinde und Zisterziensern. In der Gemeindebibliothek kommen Lesefreunde auf ihre Kosten. Im Ortsteil Großbirkach ist in der Kirche St.Johannes das älteste romanische Steinrelief Frankens mit Johannes dem Täufer.
Die Ausstellung „Wilde Buchenwälder/Touristinfo Ebrach“ rundet das kulturelle Angebot ab und schlägt den Bogen zurück zur Natur. In der Nähe liegen auch die stärker geschützten Naturwaldreservate Brunnstube und Waldhaus, die ihren Teil zu einer reichen Flora und Fauna beitragen.
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Eltmann >>
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Eltmann bildet das städtische Tor zum Steigerwald, direkt am Mainufer. Neben der Mainuferpromenade bietet es eine schöne Altstadt, die man bei Sonderführungen auf den Wallburgturm auch von oben betrachten kann. Größere Supermärkte gibt es zwar nur im benachbarten Ebelsbach, aber das leibliche Wohl kommt dennoch nicht zu kurz: Diverse Restaurants, teils sogar mit vegetarischen und veganen Optionen, laden zum Verweilen ein. Wer lieber selbst kocht, findet vor Ort auch einen gut sortierten Bioladen.
Eine Papierfabrik und eine Wälzlagerfabrik bilden das wirtschaftliche Rückgrat. Da die Wälzlagerproduktion mit etwa 400 Mitarbeiter:innen jedoch zeitnah nach Schweinfurt verlagert wird, bieten sich neue Gestaltungsmöglichkeiten, sowohl auf der dadurch freiwerdenden Fläche als auch in Bezug auf die lokale Wertschöpfung. Durch den Bahnhof, gelegen an der Strecke zwischen Bamberg und Schweinfurt, sowie die nahe Autobahn A70 ist Eltmann gut angebunden und wird gern von Durchreisenden als Zwischenstopp genutzt.
Man ist hier auch sportlich unterwegs, sowohl im Ort mit Volleyball- und Judo-Verein sowie dem „Mainathlon“ genannten Triathlon, als auch auf Fernwegen entlang des Mains zu Land und zu Wasser. Auch der Steigerwaldpanoramaweg führt durch Eltmann. Der vorhandene Sportboothafen bietet Potential für die touristische Weiterentwicklung, Einwohner:innen könnten sich hier einen Bootsverleih oder sogar Ausflugsschifffahrt auf dem Main vorstellen.
Das Wirtschaftsleben könnte vom sanften Tourismus, den ein Nationalpark im Steigerwald mit sich bringen würde, profitieren. Für die Bevölkerung wären der Ausbau privater Ferienwohnungen, vermehrtes kulturelles Angebot und verbesserter öffentlicher Nahverkehr eine Bereicherung.
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Geiselwind >>
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Der Markt Geiselwind zeichnet sich aus durch Freizeitvergnügen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: Gediegen auf dem Golfplatz oder ausgelassen im Freizeitpark mit über 100 Attraktionen, davon mehrere Achterbahnen. Aber auch wer einfach einmal für ein gutes Essen ausgehen will, wird sicher in einer der vielseitigen lokalen Gaststätten fündig.
Es ist demnach nicht verwunderlich, dass Tourismus hier gut funktioniert und sogar Gäste aus dem Ausland anreisen. Dazu trägt sicher auch die Autobahn A3 bei, die mitten durch das Gemeindegebiet führt. Mit dem größten Autobahnrasthof Deutschlands, der neben der üblichen Gastronomie auch eine Konzerthalle und ein Festivalgelände beherbergt, befindet sich hier zudem ein weiterer Anziehungspunkt.
Neben den Touristen zieht die Autobahn auch Industriegewerbe an und sorgt so für Arbeitsplätze, so zum Beispiel im Logistikzentrum eines großen Sportartikelherstellers und in einer lokalen Parkettmanufaktur. Da gerät es fast in Vergessenheit, dass auch der Steigerwald mit seiner einzigartigen Natur direkt um die Ecke liegt – Geiselwind ist auch entspannt zu Fuß über den Steigerwald-Panoramaweg oder den Keltenerlebnisweg zu erreichen.
Das Wirtschaftsleben könnte vom sanften Tourismus, den ein Nationalpark im Steigerwald mit sich bringen würde, profitieren. Für die Bevölkerung wären der Ausbau privater Ferienwohnungen, vermehrtes kulturelles Angebot und verbesserter öffentlicher Nahverkehr eine Bereicherung.
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Gerolzhofen >>
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Mit knapp 7000 Einwohner:innen ist Gerolzhofen die größte Stadt am Westrand des Steigerwaldes. Derzeit größter Arbeitgeber ist eine Firma für Tiefkühl-Backwaren.
Durch die Nähe zum Naturpark Steigerwald bieten sich Möglichkeiten die Natur zu erkunden. Außerdem ist der historische Stadtkern von Gerolzhofen mit „Steigerwalddom“, Stadtmauer und Marktplatz durchaus sehenswert. Für Familien gibt es einen Indoorspielplatz und das Erlebnisbad „Geomaris“. Die Stadt hat ein breites kulturelles Angebot: Unter anderem gibt es eine Bibliothek, ein Theater, einige Museen sowie einen Freizeitpark mit Skater- und Streetballplatz.
Daher ist es naheliegend, sanften Tourismus in Gerolzhofen zu fördern. Der Nationalpark Steigerwald wäre als fränkisches Naturerbe eine attraktive Ergänzung zu den Weltkulturerbestätten Würzburg und Bamberg, zwischen denen Gerolzhofen liegt. Dass Wälder hier große Wertschätzung erfahren, zeigt bereits das immaterielle Kulturerbe „Gemeinsamer Bürgerwald Gerolzhofen-Dingolshausen“. Durch die Nationalparkeinrichtung kann der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Richtung Bamberg und Ebrach optimiert werden. Dadurch gäbe es auch mehr Kundschaft für die lokalen Geschäfte.
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Knetzgau >>
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Die Lage direkt an der Autobahn A70 macht die Gemeinde Knetzgau zu einem begehrten Industriestandort. Besonders viele Arbeitsplätze bietet ein großer internationaler Getränkehersteller, aber auch eine Fabrik für Kunststoffrohre, ein Fleischverarbeitungswerk, ein Logistik- und ein Entsorgungsunternehmen fühlen sich hier wohl.
Vor diesem wirtschaftlichen Hintergrund ist Tourismus momentan für die Gemeinde weniger wichtig. Regelmäßige Busverbindungen nach Haßfurt und Sand am Main, sowie kulturelle Anziehungspunkte, wie das Barockschloss Oberschwappach mit Museum und Skulpturenausstellung, eine Galerie, ein Atelier und das geplante Maininformationszentrum bieten hier jedoch großes Potenzial. Etliche Heckenwirtschaften und Gaststätten laden zum Genießen ein, für Übernachtungen stehen Pensionen und Ferienwohnungen bereit.
Auch erlebnishungrige große und kleine Besucher:innen kommen auf ihre Kosten: Auf dem 3D-Bogenparcours Zeller Forst kann die eigene Treffsicherheit erprobt werden. Am Mainufer gibt es einen Wasserspielplatz.
Nicht zuletzt liegt auch der Naturwald Knetzberge-Böhlgrund auf Gemeindegebiet und verspricht unvergessliche Naturerlebnisse. Aktiv-Urlauber können in Knetzgau außerdem auf dem Steigerwald-Panoramaweg, dem Mainwanderweg oder einem der zahlreichen Radwanderwege vorbeikommen. Ein Baumlehrpfad führt von Eschenau, wo man sich in einer Gaststätte mit Biergarten stärken kann, nach Neuhaus in den Steigerwald hinein. Ein Erlebnisbauernhof mit Campingplatz lädt in Wohnau zum Naturerleben ein. Ein Hofladen in Zell am Ebersberg bietet regionale Produkte, vor allem aus dem Obstanbau. Ein Nationalpark würde das Angebot für Naturerlebnisse vervollständigen.
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Michelau >>
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Michelau ist die kleinste Gemeinde der Steigerwaldregion mit einem gemütlichen Charakter. Umgeben von Weinbergen haben hier Weinbau und Musik eine lange Tradition. Der alljährliche Höhepunkt ist das „Sommernachtsmärchen“ mit Weinverkostungen, Live-Musik und romantischer Fackelwanderung.
Naturerlebnis ist ein weiterer wichtiger Standortfaktor für Michelau. Der Steigerwaldpanoramaweg führt hier vorbei. Beliebt ist auch der Aufstieg auf den Zabelstein, während der Keltenerlebnisweg für die historische Komponente sorgt. Im Naturschutzgebiet Spitalgrund bei Prüßberg finden regelmäßig geführte Wanderungen statt. Der Steigerwald-Erlebnishof bietet Eselswandern, berittenes Bogenschießen und Falknerei.
Was in dieser Idylle fehlt, ist eine Perspektive für die junge Bevölkerung, die zur Arbeit z.B. nach Schweinfurt, Bamberg und Haßfurt pendeln muss – oder die Gemeinde ganz verlässt. Abhilfe schaffen könnte dabei ein Nationalpark im Steigerwald, der bestehende Naturerlebnis- und Naturbildungsangebote ausbauen und damit den sanften Tourismus ankurbeln würde. Für die Bevölkerung wären der Ausbau privater Ferienwohnungen, vermehrtes kulturelles Angebot und verbesserter öffentlicher Nahverkehr eine Bereicherung Gleichzeitig würde ein Nationalpark sicherstellen, dass das Ökosystem im umliegenden Wald erhalten bleibt. Damit kann der Wald weiterhin seine Funktion als Wasserrückhalt ausüben, die bei den häufiger auftretenden Hochwassern in Zukunft immer wichtiger wird.
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Oberaurach >>
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Die Gemeinde Oberaurach liegt mitten im Herzen des nördlichen Steigerwalds. Hier wird im Ortsteil Fatschenbrunn eine fränkische Tradition am Leben erhalten, die es sogar ins UNESCO-Weltkulturerbe geschafft hat: Die Baumfelderwirtschaft mit über 30 alten Birnensorten und Herstellung von sogenannten Hutzeln, im Ganzen getrockneten Birnen. Touristen wissen dies zu schätzen und kommen seit einigen Jahren in größeren Zahlen.
Ein Erlebnisbus – der „Bier- und Weinexpress“ bringt Gäste sonntags in den Ortsteil Trossenfurt, wo es eine Brauerei mit Gaststätte und einem Biergarten mit altem Baumbestand gibt. Wer danach weiterziehen möchte, findet in den anderen Ortsteilen ebenfalls gemütliche Orte zum Einkehren, teils sogar mit vegetarischem Angebot. Ein Weingut in Fatschenbrunn lädt Traubenliebhaber:innen zum Genießen ein.
Aber nicht nur kulinarisch, sondern auch in der Natur gibt es in Oberaurach einiges zu entdecken. Ein europäischer Kulturwanderweg führt hier vorbei und das Naturschutzgebiet Tretzendorfer Weiher lädt zu ortsnahen Spaziergängen ein. Wer die Ruhe im Wald sucht, wird am nördlichen Rand der Gemeinde im Naturwald Knetzberge-Böhlgrund fündig. In Oberschleichach bietet das Umweltbildungszentrum ein reichhaltiges Informationsangebot.
Das Wirtschaftsleben könnte vom sanften Tourismus, den ein Nationalpark im Steigerwald mit sich bringen würde, profitieren. Für die Bevölkerung wären der Ausbau privater Ferienwohnungen, vermehrtes kulturelles Angebot und verbesserter öffentlicher Nahverkehr eine Bereicherung.
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Oberschwarzach >>
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Der Markt Oberschwarzach ist durch etliche gute Gaststätten als Zwischenstopp für Wanderfreudige auf dem Steigerwaldpanoramaweg bereits eng mit dem Steigerwald-Tourismus verknüpft. Im Steigerwaldzentrum in Handthal wird eine Dauerausstellung zum Wirtschaftsforst geboten. Dieses Angebot ließe sich noch weiter ausbauen, zum Beispiel im Rahmen der Einrichtung eines Nationalparks im Steigerwald und passenden Attraktionen am Rand, wie Kletterwald oder Baumwipfelhotel. Erweiterter, sanfter Tourismus würde auch die ansässige Land- und Gastwirtschaft freuen, die sich vor allem durch mehrere Winzerbetriebe und eine Hofkäserei mit Direktvertrieb auszeichnet.
Nicht zuletzt würde ein Nationalpark auch den bereits ausgewiesenen und streng geschützten Naturwald „Waldhaus“ ergänzen, der in der Nähe von Oberschwarzach liegt und eines der ökologisch wertvollsten Gebiete Deutschlands ist.
Wer weniger Interesse für die Natur hegt, findet in Oberschwarzach zusätzlich ein großes kulturelles, historisches und sportliches Angebot. Es gibt Indizien, dass Walther von der Vogelweide bei der Stollburg geboren wurde, die noch heute als Ruine über dem Handthal thront. Nicht ganz so alt, aber dennoch mehrere Jahrhunderte alt sind die Sebastiani-Tradition und Oberschwarzachs „Bürgerwehr“, die auf der Liste des bayerischen immateriellen Kulturerbes stehen. Wem das alles noch nicht genügt, der kann sich im BikePark mit Strecken verschiedener Schwierigkeitsstufen austoben. Diese Attraktionen würden, ebenso wie die lokale Bevölkerung, von einem erweiterten öffentlichen Nahverkehr profitieren, den sanfter Nationalparktourismus mit sich bringen würde.
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Prichsenstadt >>
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Die Stadt Prichsenstadt, auch „Klein-Rothenburg“ genannt, zeichnet sich durch ihre historische Altstadt und ein reichhaltiges Freizeitangebot aus. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: Sei es ein Spaziergang durch die gut erhaltenen Fachwerkhäuser der Altstadt, eine Verkostung lokaler Weine bei einem der zahlreichen Weinfeste oder eine Wanderung im nahegelegenen Steigerwald. Auch wer einfach gut essen möchte, wird in einer der vielen lokalen Gaststätten fündig.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Tourismus hier gut funktioniert und auch Gäste aus der Ferne anzieht. Dazu trägt sicher auch die günstige Lage in der Nähe der Autobahn A3 bei, die Prichsenstadt gut erreichbar macht. Mit der malerischen Umgebung und den vielen kulturellen Veranstaltungen hat die Stadt besondere Anziehungskraft.
Neben dem Tourismus gibt es in Prichsenstadt auch zahlreiche Gewerbebetriebe und eine aktive Landwirtschaft, die wichtige Wirtschaftszweige der Stadt darstellen. Die Mischung aus historischen und modernen Elementen verleiht Prichsenstadt einen einzigartigen Charme und macht die Stadt zu einem attraktiven Wohn- und Arbeitsort.
In diesem Zusammenhang könnte der Nationalpark Steigerwald eine bedeutende Rolle spielen. Er würde nicht nur wunderbare Naturerlebnisse bieten, sondern auch starke Impulse für Tourismus und die lokale Wirtschaft setzen.
Wir möchten wissen, wie Sie zu diesem Thema stehen. Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie im Zusammenhang mit dem Nationalpark Steigerwald? Wie könnte Prichsenstadt von einem Nationalpark profitieren?
Ihre Meinung ist uns wichtig! Nehmen Sie sich bitte einen Moment Zeit, um an unserer anonymen Nationalpark Umfrage teilzunehmen.
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Rauhenebrach >>
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Rauhenebrach ist geprägt von lebendigem Vereinsleben, Handwerkskünsten und Naturerlebnis.
In den lokalen Vereinen und der Feuerwehr gibt es einen guten Zusammenhalt und junge Mitglieder beleben die Hoffnung, dass die Aktivität auch in Zukunft erhalten bleibt.
Im Wirtschaftsleben setzen Landwirtschaft und Handwerk den Fokus, so lädt die Galerie des Steinbildhauers Manfred Reinhart zu einem Besuch ein. Es gibt eine Manufaktur für Sirup, eine Naturbäckerei, sowie eine Keramikwerkstatt mit Café. In einem Brauerei-Gasthof kann man die regionale Küche genießen. Ein kleines Museum informiert über Dorfgeschichte und die frühere Glasfabrikation. Ferienwohnungen und einige weitere Gaststätten laden Gäste zum Verweilen ein. Mehrere Bio-Höfe unterstreichen die Bedeutung, die eine intakte Natur für die Gemeinde hat.
Der Bezug zur Natur zeigt sich auch im liebevoll gestalteten „Waldgeister Skulpturenweg“, wo Spaziergänger:innen auf märchenhafte Skulpturen aus Baumstämmen treffen. Mit dem Naturwald Kleinengelein beherbergt Rauhenebrach zudem einen der ältesten Buchenwälder Deutschlands. Über den Pfad der Artenvielfalt ist dieser zudem mit dem malerischen Naturschutzgebiet Weilersbachtal verbunden. Besonders gehegt wird eine alte Eiche in Falsbrunn. Der Überlieferung nach stand bereits vor 1300 Jahren am gleichen Ort eine Eiche, der aktuelle Baum ist immerhin rund 350 Jahre alt mit einem stattlichen Stammumfang von über sieben Metern.
Das Wirtschaftsleben könnte vom sanften Tourismus, den ein Nationalpark im Steigerwald mit sich bringen würde, profitieren. Für die Bevölkerung wären der Ausbau privater Ferienwohnungen, vermehrtes kulturelles Angebot und verbesserter öffentlicher Nahverkehr eine Bereicherung.
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Sand am Main >>
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Sand am Main ist ein idyllisches Örtchen. Traditionell wird hier schon seit langer Zeit Weinbau und Korbmacherei betrieben. Korbmacher:innen gibt es heutzutage immer weniger, der alljährliche Wein- und Korbmarkt erfreut sich dennoch an regem Besuch. Diverse Weinfeste im Sommer sowie das Blasorchester sind auch über die Gemeindegrenzen hinweg bekannt und beliebt. Die traditionellen Weinwirtschaften werden ergänzt durch Gaststätten mit internationaler Küche.
Wer den Wein lieber als Pflanze bestaunt, findet entsprechende Wanderwege entlang der Hänge. Auch das Mainufer mit seinen Radwanderwegen und der Baggersee mit Stand-up Paddeln und Schwimmen laden zu aktiver Freizeitgestaltung ein. Für Naturliebhaber:innen bieten sich Biber-Beobachtungen entlang des Gewässerlehrpfads oder ein Besuch des Naturwalds Mordgrund an. Historisch interessierte Gäste finden entlang des Kelten-Erlebniswegs oder des Steinbrecherwegs interessante Spuren. Wer lieber in die Zukunft schaut, kann sich über das wegweisende Projekt einer Bürgersolarparks neben der Autobahn A70 freuen.
Das Wirtschaftsleben könnte vom sanften Tourismus, den ein Nationalpark im Steigerwald mit sich bringen würde, profitieren. Für die Bevölkerung wären der Ausbau privater Ferienwohnungen, vermehrtes kulturelles Angebot und verbesserter öffentlicher Nahverkehr eine Bereicherung.
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Gemeindeübergreifende Informationen
Eine Übersicht über statistische Daten aller untersuchten Gemeinden, auch im Vergleich mit Gemeinden in den bestehenden bayerischen Nationalparks finden Sie hier (pdf).
Unseren Vorschlag eines Mobilitätskonzepts für einen Nationalpark im Steigerwald finden Sie hier (pdf).