Bei einem Bürgerentscheid in Bamberg hat sich eine große Mehrheit von 75 Prozent der Teilnehmer für den Erhalt des Hauptsmoorwaldes ausgesprochen. Die Wahlbeteiligung lag bei 41 Prozent.
Bei der Abstimmung ging es um ein etwa 140 ha großes Mischwaldgebiet, das mehr als ein Jahrhundert überwiegend militärisch genutzt wurde und weitestgehend von Eingriffen verschont geblieben ist. Als das (zuletzt amerikanische) Militär 2015 aus Bamberg abgezogen wurde, ging das Areal in den Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben über, die es bis heute verwaltet.
Die Stadt Bamberg hat seit 2015 Bestrebungen das Gebiet zu erwerben, um ein Gewerbegebiet dort zu errichten.
Bund Naturschutz und Greenpeace Bamberg haben sich von Beginn an entschlossen für den Erhalt der wertvollen Eichen- und Kiefernbestände, sowie der Sandmagerrasenflächen eingesetzt. Basierend auf dieser Aufklärungsarbeit gründete sich eine Bürgeriniative, die mit kreativen Aktionen demonstrierte. So wurden eine mit Wasser und Moor befüllte Badewanne am Waldrand aufgestellt um auf die Wichtigkeit des Moors hinzuweisen, eine Fahrraddemo mit 500 Teilnehmern organisiert und viele Infostände veranstaltet.
Aufgrund der energischen Proteste von Bürgern und Umweltverbänden wurde die für die Bebauung eingeplante Fläche bereits vor dem Bürgerentscheid von 140 ha auf 45 ha reduziert. Mit dem erfolgreichen Bürgerentscheid für den Erhalt des Waldes ist jetzt ein Jahr Zeit um eine gute Lösung zu finden, die den Bürgern dieser Stadt, den Stadtvätern selbst und dem Wald gerecht wird.