Nationales Naturmonument

In der Diskussion um den Nationalpark Donauauen kam ein alternativer Vorschlag: „Nationales Naturmonument“

Statt 10.000 Hektar Nationalpark entlang der Donau und Isar jetzt nur ein kleines Schutzgebiet in der Weltenburger Enge. Die Planung der Regierung ein Nationales Naturmonument in der Weltenburger Enge auszuweisen läuft, freilich ohne zusätzliche Ausweisung von neuen Schutzgebieten – es wird im Kern ein bestehendes Naturschutzgebiet Weltenburger Enge (560 ha) teilweise als Nationales Naturmonument ausgewiesen. Das erste bayerische Naturnonument Weltenburger Enge ist somit nur 197 ha groß. (siehe Veröffentlichung)

Der Großteil des vom Nationalen Naturmonument auszuweisenden Waldes ist bereits als Naturwaldreservat (NWR Donauhänge 40 ha) ausgewiesen. Somit bringt die neuerliche Ausweisung nichts für die Naturwälder Initiative. Schon im April haben die Umweltverbände ein Nationales Naturmonument von mindestens 1.000 ha gefordert. siehe: Offener Brief

Sowie die Presseerklärung des Bund Naturschutzes und des Landesbund für Vogelschutz zu der viel zu kleinen Ausweisung.

Was ist ein „Nationales Naturmonument“ (NNM)?

  • Es schützt das ungewöhnliche – das sich gegenüber anderen Naturerscheinungen als etwas Besonderes hervorhebt.
  • Es ist ein internationales Schutzgebiet – ähnlich geschützt wie ein Nationalpark, nur mit einer kleineren Fläche (in Europa meist kleiner als 1.000 ha)
  • Es muß groß genug sein, um die Unversehrtheit des Monumentes und seiner unmittelbaren Umgebung zu gewährleisten. Es sollten auch Pufferzonen und geeignete Besuchereinrichtungen geschaffen werden.
  • Das Gebietsmanagement erfolgt ähnlich einem Nationalpark mit 75 % Prozessschutz. Es schließt aber explizit auch Kulturstätten mit ein.
  • Die IUCN vergibt für die Nationale Naturmonumente die Kategorie III
    • Wildnisgebiet Kategorie I,
    • Nationalpark Kategorie II,
    • Nationales Naturmonument Kategorie III
    • Naturschutzgebiet Kategorie IV
    • Sonstiges Schutzgebiet V bzw. VI

Welche Nationale Naturmonumente gibt es weiter?

  • Deutschland:
    • Ivenacker Eichen (75 ha großer Hutewald in Mecklenburg-Vorpommern)
    • Bruchhauser Steine (24 ha) im Sauerland.
    • seit Nov 2018: Grünes Band in Thüringen, der 763 km lange Grenzstreifen   mit einer Fläche von 6.500 ha wurde im November zum Nationalen Naturmonument deklariert. Während die Diskussionen um ein Nationales Naturmonument an der Donau noch im Gange sind, hat Thüringen bereits Nägel mit Köpfen gemacht: Anfang November wurde beschlossen, dass das sogenannte „Grüne Band“ an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zum Naturmonument wird. Weitere Informationen zum Grünen Band
    • Die Klutherhöhle ist in dem Ausweisungsverfahren
  • Weltweit gibt es über 21.000 NNM. Die ersten waren Devils Tower und Grand Canyon in USA
  • Europa: über 15.000 (davon fast 8.000 in Russland, mehr als 3.000 in Ukraine und mehr als 1.100 in Estland)

Weitere Links

BfN-Link zum Thema Naturmonument

Vergleich der Schutzgebiete