Ungewöhnlicher Betrieb in Bamberg am 26. Juni 2022: der Nationalparktag – ein großes Programm, das sich um das Thema Nationalpark im Steigerwald drehte.
Alle waren sie da auf dem Maximiliansplatz: von Fridays for Future über die etablierten Naturschutzverbände bis zu den Pfadfindern – natürlich auch Greenpeace Bamberg, unterstützt von Greenpeace-Aktiven aus allen bayerischen Regionen.
Nicht zuletzt erhielten die regionalen Bürgerinitiativen Unterstützung durch Erfahrungen und Vertreter:innen aus bestehenden Nationalparks wie Bayerischer Wald, Schwarzwald und Hainich.
Die Besucher:innen bekamen reichlich Gelegenheit, sich über die natürlichen Attraktionen des Steigerwaldes, über Biodiversität und über die Zusammenhänge zwischen Waldnutzung und Klimaerwärmung zu informieren.
Und dafür, dass alles nicht unhörbar über die Bühne ging, sorgten – auf einer solchen Bühne hoch über den Köpfen der Zuschauer:innen – Prominenz wie
– Ludwig Hartmann, der Grüne Fraktionsvorsitzende im Landtag,
– der Profikletterer und NATURA-2000-Botschafter Alexander Huber und
– Claus Obermeier, der Vorstandsvorsitzende der Gregor Louisoder Umweltstiftung,
sowie Entertainer wie
– die Sambagruppe Bateria quem é,
– die Poetry-Slammerin Maron Fuchs und
– der Blues/Soul-Gitarrist Tony Bulluck.
Der Greenpeace-Stand war einer der größten und meistbesuchten. Die nächste Generation der Klimaschützer:innen drehte, begleitet von ihren Eltern, am Glücksrad und räumte die Gewinne ab – unter anderem kundige Familienführungen durch den künftigen Nationalpark Steigerwald.
Der Kampf für diesen Nationalpark ist noch nicht gewonnen, obwohl die lokale Bevölkerungsmehrheit positive Erwartungen an ihn hat. Denn die Interessengruppen der konservativen Landwirtschaft und verwandter Industrien haben mehr Einfluss auf die Regional- und Landespolitik.
Genau dies aber soll sich ändern, wenn es nach dem Willen des neu gegründeten “Nationalparkbündnisses Bayern” geht. Zu diesem haben sich Greenpeace Bayern, der Verein Nationalpark Steigerwald, der Bund Naturschutz Bayern, die Gregor Louisoder Umweltstiftung, die Naturfreunde Bayern, der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und die Zoologische Gesellschaft Frankfurt zusammengeschlossen.
Zusammen arbeiten sie auf die bayerische Landtagswahl im Herbst 2023 hin. Gleich wie die nächste Regierung zusammengesetzt ist – im Wahlprogramm jeder Partei soll der Nationalpark Steigerwald eine feste Option sein, ein Versprechen, das sie ihren Wählern geben und an dessen Einhaltung sie sich messen lassen müssen.
Lobbyarbeit im besten Sinn ist also das Gebot der Stunde – intensive Gespräche mit den Funktions- und Mandatsträger:innen der in Bayern politisch einflussreichen Parteien. Um sie zu überzeugen, dass es allen nützt, den Nordsteigerwald – mit seinen 11.000 Hektar [1] Buchenwald unter den strengen Schutz eines Nationalpark-Gesetzes zu stellen.
Presserklärung des Nationalparkbündnisses: Presseemitteilung_NLP-Tag_26.06.22]
Weitere Informationen: https://nordsteigerwald.de/nationalparktag/
Argumente für den Nationalpark gibt es in der Broschüre des Nationalparkbündnisses Bayern: https://www.nationalparkbuendnis-bayern.de/fileadmin/01-website-content/mediathek/dokumente/Nationalpark_Steigerwald_Broschuere_A4__2Web_ES.pdf
[1] 11.000 Hektar sind etwa 10 Prozent des Naturparks Steigerwald oder ein Drittel der Fläche Münchens.