Newsletter 01/2018

NEWSLETTER 01/2018

Liebe Leserinnen und Leser,

die Kampagne zur Rettung der Naturwälder Bayerns steht in den Startlöchern. Unser Ziel? Eine natürliche Waldentwicklung auf zehn Prozent der öffentlichen Waldfläche in Bayern, so wie es die Nationale Biodiversitätsstrategie (NBS) der Bundesregierung von 2007 vorsieht.

Erfahren Sie in unserer Rückschau, was sich in den letzten Monaten rund um die Kampagne so alles getan hat: ein neues Naturschutzkonzept für den Spessart, ein neues Bündnis „Auennationalpark“ und vieles mehr.

Und wie können Sie aktiv werden? In einer Vorschau werfen wir einen Blick auf anstehende Termine und Aktionen der lokalen Bürgerbewegungen, bei denen Sie sich informieren oder auch selbst für Bayerns Naturwälder engagieren können.

Viel Spaß beim Lesen und Mitmachen!

RÜCKSCHAU: WAS HAT SICH GETAN?

MEHRHEIT DER BAYERN FÜR 3. NATIONALPARK
Kantar-Emnid befragte im Auftrag des BN und des LBV 1.003 Bürger: „Sind Sie dafür oder dagegen, dass in Bayern ein dritter Nationalpark eingerichtet wird?“

Mit einer absoluten Mehrheit sind 64 % der Befragten für einen dritten Nationalpark in Bayern. 21 % sind dagegen und 15 % machten keine Angabe. Die Zustimmung ist über alle Regierungsbezirke und alle Parteien klar und deutlich für einen Nationalpark in Bayern zu sehen.

Erfahren Sie mehr zu den Ergebnissen der Umfrage>


KAMPAGNEN-WEBSEITE IST ONLINE
Unsere neue Webseite naturwald-bayern.de freut sich auf zahlreiche, interessierte Besucher!

Wo sind die letzten Naturwälder Bayerns zu finden und was macht sie so einzigartig? Was fordert Greenpeace? Die Kampagnen-Webseite zur Rettung Bayerns Naturwälder bietet einen umfangreichen Überblick und hält nebenbei noch Überraschungen, wie Quizfragen bereit: Finden Sie doch z.B. heraus, welcher Nationalpark am besten zu Ihnen passt oder testen Sie Ihr Wissen rund um die Nationalparke in Deutschland.

Schauen Sie auf naturwald-bayern.de vorbei>


UMWELTVERBÄNDE FORDERN DRITTEN NATIONALPARK
Traditionell luden die Umweltverbände BUND Naturschutz (BN) und Landesbund für Vogelschutz (LBV) wieder zum Umweltpolitischen Aschermittwoch am 14. Februar 2018 nach Niederbayern.

Dabei herrschte Einigkeit: Die Umweltverbände appellierten eindringlich an die Staatsregierung, die Planungen für einen dritten Nationalpark im Freistaat fortzuführen. „Ein dritter Nationalpark in Bayern ist ein wichtiger Baustein für den Schutz unserer Natur und der biologischen Vielfalt in Bayern“, betonte der LBV-Vorsitzende Nobert Schäffer. Schließlich gehe es beim Naturschutz nicht um Almosen. „Wir haben vielmehr ein Recht auf sauberes Wasser, gesunde Böden, reine Luft und eine reiche Natur um uns herum.“

Erfahren Sie mehr zum Umweltpolitischen Aschermittwoch>


BEGEHUNG DES HOHEN BUCHENEN WALDES IM EBRACHER FORST
Der Forstbetrieb Ebrach und der Bund Naturschutz wollen den Hohen Buchenen Wald im Ebracher Forst im Frühjahr gemeinsam begehen, um über die mögliche Zukunft dieses Gebiets zu sprechen.

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig erklärte am 22.12.2017 die Aufhebung des geschützten Landschaftsbestandteils „Der Hohe Buchene Wald im Ebracher Forst“ durch die Regierung von Oberfranken für rechtmäßig. Der Forstbetrieb Ebrach, zu dem das umstrittene Gebiet gehört, dürfte also nach diesem Urteil den Wald wieder ganz normal weiterbewirtschaften. Ob er so weiterverfahren wird, war die Frage an Martin Neumeyer, Vorstandsvorsitzender der bayerischen Staatsforsten, und Forstbetriebsleiter Ulrich Mergner. Am Rande des Leitungswechsels am Baumwipfelpfad erklärte Neumeyer am 01. Februar 2018, man habe ein dreistündiges Gespräch mit dem Bund Naturschutz geführt, bei dem auch dessen Vorsitzender Hubert Weiger zugegen war. Dabei habe man vereinbart, im Frühjahr eine gemeinsame Wanderung durch das umstrittene Gebiet zu unternehmen und zu besprechen, wie der Wald in Zukunft behandelt wird.


Für Nationalpark SteigerwaldDEMONSTRATION FÜR DEN STEIGERWALD
Am 1. Februar 2018 versammelten sich ca. 100 Teilnehmer in Zell am Main, um für einen Nationalpark im Steigerwald zu demonstrieren.

Anlässlich einer Veranstaltung des Bayrischen Bauernverbands in Zell am Main am 1.2.2018 mit Minister Söder als Redner, fand die Demonstration unter Federführung von „pro Nationalpark Steigerwald“ statt. Die Bayerische Staatsregierung hatte den Steigerwald als mögliches Schutzgebiet im Juli 2017 bereits abgelehnt und Minister Söder bestätigte diese Entscheidung bei der Veranstaltung. Grund seien unter anderem eine große Ablehnung der einheimischen Bevölkerung und die stark aufgeheizte Stimmung in der Gegend.

Ein großer Teil der einheimischen Bevölkerung befürwortet den Nationalpark jedoch. Umfragen beweisen, dass sich die Stimmung im Steigerwald gedreht hat und es mehr Befürworter als Gegner gibt. So befürworten 65 % der Menschen in der Region einen Nationalpark Steigerwald.

Erfahren Sie mehr zu den Ergebnissen der Umfrage>


NEUES BÜNDNIS FÜR DIE DONAUAUEN
In Neuburg fand im Januar die erste öffentliche Veranstaltung eines breiten Bündnisses von Verbänden und interessierten Bürgern statt, die sich für die Einrichtung eines Nationalparks in den Donauauen engagieren.

Die Initiative besteht aus dem Bund Naturschutz, dem Landesbund für Vogelschutz, der Stiftung Naturerbe Donau sowie Jägern, Fischern, Imkern und Grundbesitzern. Das Bündnis will in der Öffentlichkeit für einen Auen-Nationalpark werben, den Argumenten der Naturpark-Gegnern Paroli bieten. Neugierig geworden?


WALDSCHUTZKONZEPT FÜR DEN SPESSART
Im Juli 2017 schloss die Landesregierung den Spessart aus dem Nationalparksuchprozess aus, beschloss aber gleichzeitig im Spessart weitere substantielle Maßnahmen zur Förderung des Natur- und Artenschutzes sowie für den Naturtourismus zu ergreifen.

Die Naturschutzverbände, BUND Naturschutz (BN), Landesbund für Vogelschutz (LBV), Greenpeace Bayern, WWF Deutschland, Zoologische Gesellschaft Frankfurt und die „Freunde des Spessarts“ präsentierten basierend auf diesem Beschluss ein gemeinsames landkreisübergreifendes und differenziertes Naturwaldverbund-Konzept für den gesamten Spessart: der Vorschlag sieht ein großes Kerngebiet, mehrere mittelgroße Spenderflächen und etliche kleine Naturwaldflächen bzw. Trittsteinen vor. Diese über den gesamten Spessart verteilten Gebiete sollen im Biotopverbund dauerhaft als Naturschutzgebiete geschützt werden, insgesamt knapp 9.000 Hektar an Staatswäldern. In diesen Wäldern soll kein Holz genutzt werden, damit sich langfristig „Urwälder von morgen“ entwickeln können, in denen Bäume alt und dick werden und bedrohte Waldarten dauerhaft überleben können. “Der Spessart ist aus nationaler und internationaler Sicht so wertvoll, dass hier deutlich mehr Wälder geschützt werden sollten. Nach dem Ausschluss des Spessarts aus der Nationalparksuche schlagen wir als Kompromiss einen Naturwaldverbund vor.”, so Martin Niedermaier, Greenpeace Bayern.

Neugierig geworden? Erfahren Sie mehr dazu zur Schutzgebietsplanung Spessart (PDF)


VORSCHAU: WAS STEHT AN?

Sie möchten sich in unserer Kampagne zum Schutz der Naturwälder Bayerns engagieren?

Dann unterstützen Sie die lokalen Bürgerbewegungen und nehmen Sie an geplanten Aktionen oder Demonstrationen teil:

Förderverein Nationalpark Ammergebirge >>
Bündnis Nationalpark Rhön >>
Freunde des Spessarts >>
Verein Nationalpark Steigerwald >>


KONTAKT

Greenpeace München
Frohschammer Straße 14
80807 München
Tel.: (089) 359 24 25 (Anrufbeantworter)
E-mail: naturwald@greenpeace-bayern.de