Wer aufmerksam durch deutsche Wälder spaziert, kennt sie: grün-umrandete Dreiecke, Uhu-Piktogramme auf gelbem Grund oder kunstvolle Holzschnitzungen, die verheißungsvoll auf Naturschutzgebiete, Biosphärenreservate oder Nationalparks hinweisen. Meist sind sie verbunden mit der Bitte an Wanderer, die Natur zu achten und bestimmte Verhaltensregeln einzuhalten. Insgesamt acht verschiedene Schutzgebietsarten existieren in Deutschland und sind sowohl in abgelegenen ländlichen Regionen als auch in Stadtnähe zu finden.
Wer aufmerksam durch deutsche Wälder spaziert, kennt sie: grün-umrandete Dreiecke, Uhu-Piktogramme auf gelbem Grund oder kunstvolle Holzschnitzungen, die verheißungsvoll auf Naturschutzgebiete, Biosphärenreservate oder Nationalparks hinweisen. Meist sind sie verbunden mit der Bitte an Wanderer, die Natur zu achten und bestimmte Verhaltensregeln einzuhalten. Insgesamt acht verschiedene Schutzgebietsarten existieren in Deutschland und sind sowohl in abgelegenen ländlichen Regionen als auch in Stadtnähe zu finden.
Naturschutzrichtlinien gibt es also auf allen Ebenen und man könnte meinen, damit sei alles in Ordnung. Ein zweiter Blick zeigt jedoch, dass viele der Schilder den Wald gar nicht wirklich schützen und nur in wenigen Fällen die Natur sich selbst überlassen wird.
Während all dies begrüßenswerte Ziele sind, bieten fast ausschließlich Nationalparks und Naturwaldreservate (sowie seit 2019 auch Naturwälder) echten Schutz für naturnahe Wälder. In Nationalparks werden langfristig 75% der Fläche sich selbst überlassen, sodass sich die Natur frei entfalten kann. Damit werden Wälder, aber auch andere Landschaftsformen, als Selbstzweck sowie für Erholung und Forschung erhalten. Naturwaldreservate werden immer in Wäldern ausgewiesen und schreiben sogar eine vollständige Stilllegung der entsprechenden Flächen vor. Damit wird die Erforschung natürlicher Waldentwicklung ermöglicht und gleichzeitig der Wald als nützliches Ökosystem erhalten.
Menschen sind in Nationalparks und Schutzgebieten durchaus erwünscht! Erfahrungsgemäß verlässt nur ein sehr kleiner Teil die angebotenen Wanderwege. Dies kann der Wald in der Regel gut verkraften. Auch mit einem Nationalpark wären die Wälder weiterhin frei zugänglich.
Wanderwege erhöhen die Attraktivität auch für Besucher mit Kinderwagen und Rollstuhl. Informationstafeln, Toiletten und Ruhebänke sind Teil des staatlich finanzierten Nationalparkangebots.
Für die Anrainer von Nationalparks oder Schutzgebieten kann durch Holz aus der Entwicklungszone bzw. aus benachbarten Wäldern ausreichend Brennholz zur Verfügung gestellt werden. In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung sollte ein Konzept erarbeitet werden, wie die traditionellen Forstrechte erhalten werden können.
Es wird ein Wildmanagement eingeführt, das sich an den Schutzzielen orientiert. Überhöhte Wildbestände werden wenn nötig reduziert um angrenzende Privatflächen vor Wildschäden zu schützen.
Finanzielle Förderungen für Nationalparks werden auch dafür verwendet, althergebrachtes Wissen zu erhalten. Kinder und Kindeskinder sowie Besucher aus aller Welt sollen den Spessart, dessen regionale Besonderheiten und Brauchtümer erleben und dazu beitragen, diese zu bewahren. Unsere Heimat wird auch für junge Menschen wieder erlebbar.
Die Aufwertung der Region und Arbeitsplätze schenken unseren Kindern eine neue Perspektive für ihre Zukunft. Erfahrungen zeigen, dass der Weggang der Jugend durch einen Nationalpark gebremst werden kann, da sich mit Regionalität auch Geld verdienen lässt.
Nationalparks sind zu wichtigen Arbeitgebern geworden. Viele Stellen entstehen in der Nationalparkverwaltung, Gebietsbetreuung, Besucherinformation und Bildungsarbeit sowie in den zahlreichen vom Nationalpark profitierenden Betrieben in der Region.
Besucher schätzen den Dorfladen neben ihrer Ferienwohnung. Kleine Geschäfte profitieren also auch zunehmend von Gästen. Besonders junge Menschen und Familien haben durch den Nationalpark eine Perspektive. Ehrgeizige Ideengeber nutzen die Impulse, die von einem Nationalpark ausgehen.
Private und staatliche Bauvorhaben, Ausbau von Infrastruktur und touristische Erholung – all das braucht Dienstleistung und Baugewerbe mit regionalem Wissen.
Urige Hausmannskost und kulinarische Spezialitäten als Andenken: Gäste schätzen die lokale Identität einer Region, ganz besonders wenn sie durch einen Nationalpark herausgestellt wird.
Nationalparks sind eine ideale Förderkulisse, denen damit Fördermittel aus EU-Strukturfonds und Förderprogrammen offen stehen. Dies ermöglicht Gelder für Infrastruktureinrichtungen (z.B. für Informationshäuser, Ausbau der Wander-, Rad-, Reit-, Kutschenwege, Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs).
Gastronomie, Hotelgewerbe, Sport- und Freizeiteinrichtungen wie Baumwipfelpfad und Erlebnisbad: die Kreativität privater Investoren wird gesteigert. Die gestiegene Attraktivität der Region wirkt wie ein Motor und zieht weitere Gäste an.
Ausländische Touristen kennen den Begriff Nationalpark im internationalen Zusammenhang. Sie besuchen gezielt solche kulturellen und naturhistorischen Sehenswürdigkeiten. Steigende Übernachtungszahlen und ein höherer Bekanntheitsgrad sind die Folge.
Die Bevölkerung wird in den verschiedenen Planungsphasen durch ihre kommunalen Vertreter aus Kreis und Kommune vertreten. Öffentliche Termine, bei denen auch Kritiker zu Wort kommen, werden zur Entwicklung von Verordnungen abgehalten. In der Nationalpark-Verordnung werden dann die Rahmenbedingungen, Rahmenbedingungen wie z.B. freies Betretungsrecht,Brennholzversorgung oder Zonierung festgelegt.
Nationalparks schützen nicht nur die Natur, sondern sind gleichzeitig wichtige Motoren einer naturschutzorientierten Regionalentwicklung. Daher ist eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten notwendig. In vielen Nationalparks gibt es auch einen kommunalen Nationalpark-Ausschuss, der mit der Nationalparkverwaltung gemeinsam Maßnahmen und deren Umsetzung erarbeitet.
Grundsätzlich erfolgt die Ausweisung eines Nationalparks durch das jeweilige Bundesland. Da es sich um ein Großschutzgebiet von überregionaler, ja sogar internationaler Bedeutung handelt, entscheidet der jeweilige Landtag – also die demokratische gewählten Vertreter*innen – über einen Nationalpark.
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