Auwälder an der Donau
Leben in den Auwäldern
Schutz der Donauauen
Chronik Donauauen
Auen und Flüsse brauchen zur Entwicklung der vollen aue-typischen Struktur- und Artenvielfalt die Dynamik des Flusses. Wie kein anderer Lebensraum sind Flüsse und Auen dynamische Ökosysteme von extremer Standortvielfalt. Von nass bis trocken und Pioniervegetation bis zu reifen Auwäldern. Begradigungen von Flüssen haben eine erhebliche Einschränkung der natürlichen Dynamik und einen massiven Rückgang typischer Arten und Lebensräumen zur Folge. Ohne die Flussdynamik gleichen sich die vielfältigen, immer neu geschaffenen und umgestalteten Flächen an und unterliegen der ungestörten Sukzession zum Landwald.
Das Gebiet ist sehr weitläufig – es betrifft 40 km Donauauen sowie 40 km ausschließlich Flussbereiche zwischen Lechmündung und Kelheim sowie etwa 40 km Isarauwälder. Die besonderen Bereiche sind die Donau/Lechmündung und die Auwälder bis Neuburg mit dem Bertoldsheimer Stausee – eines von acht Rasmar Feuchtgebieten in Bayern. Weiter die Gerolfinger Wälder zwischen Neuburg und Ingolstadt. Bei Kehlheim dann der Hienheimer, Paintner und Frauenforst, sowie die Weltenburger Enge mit den wertvollen Naturschutzgebieten an Donau- und Altmühlhängen. An der Isar sind es die unverbauten Auwälder zwischen München und Moosburg.
Mit den Naturwaldausweisungen 2019 und 2020 wurden 960 ha zwischen Lechmündung und Neuburg sowie 1.090 ha rund um die Weltenburger Enge als Naturwald geschützt.
Säugetiere
Biber
Fledermausarten
Zwergfledermaus, Großes Mausohr, Fransenfledermaus, Bechsteinfledermaus, Braunes Langohr, Wasserfledermaus, Rauhhautfledermaus, Breitflügelfledermaus, Große Bartfledermaus, Kleine Bartfledermaus, Großer Abendsegler, Mopsfledermaus
Vögel
Wespenbussard, Sperber, Mittelspecht, Kleinspecht, Grauspecht, Grünspecht, Schwarzspecht, Buntspecht, Hohltaube, Halsbandschnäpper, Gartenrotschwanz und Trauerschnäpper, Uferschwalbe, Wanderfalke, Baumfalke, Roter Milan, Schwarzer Milan, Sperlingskauz, Kolkrabe, Uhu, Rauhfußkauz, Waldohreule, Pirol, Baumpieper, Kernbeißer, Kleiber, Gartenbaumläufer, Waldbaumläufer, Grauschnäpper, Sumpfmeise, Weidenmeise, Zilpzalp, Waldlaubsänge, Fitis, Wasserralle und Blaukehlchen
Amphibien
Schwanzlurche, Bergmolch, Teichmolch und Kammolch. Gelbbauchunke, Erdkröte, Grasfrosch, Teichfrosch, Springfrosch, Laubfrosch und Seefrosch
Ein Hotspot der Artenvielfalt sind die 11 Urwaldreliktarten im Naturwaldreservat Mooser Schütt und im Gerolfinger Eichenwald. Im Hienheimer Forst gab es besonders viele Nachweise der Bechsteinfledermaus.
Suchraum Donauauen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
Welche Gebiete sind bereits unter Schutzkategorien?
Naturschutzgebiete (überschneidend mit FFH/Vogelschutzgebiete):
Naturwälder
Suchraum Neuburg – Ingolstadt
bestehende Schutzgebiete (nicht BaySF)
Suchraum Kehlheim
Bestehende Schutzgebiete:
Naturwälder
Naturschutzgebiete (947 ha im Forstbetrieb, gleichzeitig auf FFH):
Naturwaldreservate (221 ha im Forstbetrieb, gleichzeitig auch NSG):
Große Flächen sind im Naturpark Altmühl mit 296.617 ha
FFH-Gebiete (im Forstbetrieb 3.997 ha):
Suchraum Freising
Naturwald nach Art 12 BayWaldG
Naturwaldreservat:
Naturschutzgebiete:
FFH-Gebiet:
Mai 2020: Ausweisung von Naturwäldern „Buchenwälder in der südlichen Frankenalb“ 1.090 ha an der Weltenbrger Enge und 2.430 ha „Auwälder an der mittleren Isar“ zwischen Ismaning und Landshut
November 2019: 960 ha Auwälder zwischen Lechmündung und Neuburg werden als Naturwälder ausgewiesen. Hier findet keine Forstwirtschaft mehr statt. Infos des Staatsministeriums mit Karte finden Sie hier
Hintergründe zur Donau finden sie bei der Gregor Louisoder Umweltstiftung – Der Kampf um die Donauauen
Juli 2018: Als Ersatz für einen Nationalpark soll ein Donauaquarium gebaut werden. Zusammen mit dem Haus im Moos soll es Erhalt und Stärkung der Biodiversität der Donau mit ihrer Auenlandschaft abdecken. Auch soll die Weltenburger Enge als Nationales Naturmonument ausgewiesen werden. Der eindrucksvolle Donaudurchbruch mit den Felsbereichen und ihrer schützenswerten Naturausstattung ist ein einmaliges Naturschauspiel. Link Unterschied Nationalpark/Nationales Naturmonument
April 2018: Der neue Ministerpräsident stoppt die Nationalparksuche trotz vieler Befürworter – Kommentar
Januar 2018: Bürgerinitiative für einen Nationalpark in den Auwäldern gründet sich
Oktober 2017: Auch die Isarauen werden geprüft, ob diese im Verbund zu den Donauauen als Nationalpark ausgewiesen werden können
Juni 2017: Studie zu sozioökonomischen Effekten in der Nationalparkregion Donauauen durch Prof. Dr. Hubert Job. Die Studie finden Sie hier (4,7 MB). Der Vergleich zu den anderen Gebieten Rhön/Spessart finden sie hier (0,9 MB).
Mai 2017: Aufnahme der Donauauen in die möglichen Nationalparkgebietsdiskussionen
2009: Plan der CSU für neue Staustufen und weiteren Ausbau der Donau
2013: Erfolg für den Naturschutz: Entscheidung des bayerischen Kabinetts die Donauauen zwischen Straubing und Vilshofen sanft auszubauen
1996: Eröffnung des österreichischen Nationalpark Donauauen bei Hainburg mit 9.300 Hektar, davon ca. 65% Auwald-, 15% Wiesen- und ca. 20% Wasserflächen
1992: Fertigstellung des Rhein-Main-Donau-Kanals
1982: Staustufenplanungen wurden offiziell gestoppt
70er Jahre: Planung von Staustufen bei Vohburg und Eining
50er Jahre: Planung einer Staustufe unterhalb der Befreiungshalle bei Weltenburg