Newsletter 04/2018

NEWSLETTER 04/2018

Liebe Leserinnen und Leser,

lassen Sie uns zum Jahresende noch einen gemeinsamen Blick auf die aktuellsten Entwicklungen rund um die Kampagne zur Rettung der Naturwälder Bayerns werfen.

Einige erfreuliche Nachrichten sind kurz vor Weihnachten mit an Bord: So startet die BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS) eine Petition zur Novellierung des Bundeswaldgesetzes. Das Ziel? Im Fokus der Waldentwicklung in Deutschland sollen Naturschutz und Erholung statt Holznutzung stehen.

Die neue bayerische Staatsregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag beschlossen, 10 Prozent der Staatswaldfläche langfristig aus der Nutzung zu nehmen und ein Bürgerentscheid in Bamberg rettet den Hauptsmoorwald.
Daneben zeigen Einschläge und Rodungen in ausgewiesenen Naturschutzgebieten, dass der Waldschutz in Bayern immer noch kaum eine Rolle spielt. Normale Forstwirtschaft in Naturschutzgebieten muss Tabu sein! Nur so können wir mehr Waldschutz in Bayern erreichen.

Und welche guten Vorsätze haben Sie für das neue Jahr? Engagieren Sie sich doch für Bayerns Naturwälder bei unterschiedlichsten Aktionen der lokalen Bürgerbewegungen.

Viel Spaß beim Lesen und Mitmachen!

RÜCKSCHAU: WAS IST PASSIERT?

Einschlag im Steigerwald
Kürzlich wurden im Hohen Buchenen Wald Einschläge vorgenommen. Der zuständige Forstbetrieb fällte unter anderem auch einige alte Bäume. Ein Zusammenschluss von Naturschutzverbänden, darunter auch Vertreter von Greenpeace, hat vor Ort gegen die Einschläge protestiert. Die Verbände fordern, den Steigerwald als Nationalpark auszurufen und ab sofort im Hohen Buchenen Wald bei Ebrach keinen Einschlag mehr durchzuführen. Eine Woche nach dem Protest der Naturschutzverbände gab das Forst-ministerium bekannt, dass zumindest in diesem Winter keine weiteren Einschläge im Ebracher Forst geplant sind. Lesen Sie mehr dazu!


Petition für natürliche Waldentwicklung

Die BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS) hat am 1. Dezember eine Petition zur Novellierung des Bundeswaldgesetzes gestartet. Das Ziel ist, dass die Waldentwicklung wieder mehr auf die Erholungsfunktion und den Naturschutz und weniger auf die Holznutzung ausgerichtet wird. Hier können Sie die Petition mitzeichnen und erhalten weitere Informationen zur Petition: https://naturwald-bayern.de/petition-fuer-neues-waldgesetz/


Neue Regierung mit neuen Zielen für Naturwälder
Die neue bayerische Staatsregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt, dass 10 Prozent der Staatswaldfläche langfristig aus der Nutzung genommen werden und sich zu Naturwäldern entwickeln sollen. Wir begrüßen die Zielsetzung und werden den Umsetzungsprozess kritisch begleiten. Ein mögliches Szenario,wie sogar 10 Prozent des gesamten öffentlichen Waldes (der z.B. auch Kommunalwälder einschließt) geschützt werden können, finden Sie in einer gemeinsamen Studie von Greenpeace Bayern und dem Bund Naturschutz.
Lesen Sie mehr dazu! 


BAYSF-Waldschutz im Faktencheck
Die Bayerischen Staatsforsten behaupten auf ihrer Internetseite, dass bereits 10,4% der Staatswälder einer natürlichen Entwicklung überlassen wären. Wir haben uns die Detailangaben angeschaut und nachgerechnet. Unsere Ergebnisse widersprechen den Berechnungen der Bayerischen Staatsforsten gänzlich: Tatsächlich sind nur 2,81 % der öffentlichen Waldfläche geschützt! Lesen Sie mehr dazu!


Dienen Naturschutzgebiete in Bayern dem Waldschutz?
Greenpeace Bayern veröffentlicht eine Analyse zu bayerischen Naturschutzgebietsverordnungen. Zwar sind viele Aktivitäten in Naturschutzgebieten verboten. Allerdings ist bei den sog. Ausnahmeregelungen in Naturschutzgebieten fast immer eine ordnungsgemäße Forstwirtschaft erlaubt. Wenn wir wirklich mehr Waldschutz in Bayern erreichen wollen, sollte jedoch auch keine normale Forstwirtschaft in Naturschutzgebieten zugelassen werden. Lesen Sie mehr dazu! 


Juristisches Nachspiel für Forstarbeiten im Naturschutzgebiet Weilersbachtal?

Im Frühjahr 2018 hat der Forstbetrieb Ebrach im Naturschutzgebiet Weilersbachtal einen Fichtenwindwurf entgegen der Schutzverordnung mit schwerem Gerät geräumt. Die zuständige Untere Naturschutzbehörde hat den Vorfall zwar gerügt, leitete jedoch keine juristischen Maßnahmen ein. Laut einem Bericht der Mainpost hat der Verein Nationalpark Nordsteigerwald nun Strafanzeige erstattet. Lesen Sie mehr dazu!


Diskussion um Rodung für Steinbruch in dem Naturschutzgebiet Höhfeldplatte

Für die Erweiterung eines Steinbruchs bei Thüngersheim im Landkreis Würzburg sollen 10 Hektar Waldgerodet werden. Damit würden das Naturschutzgebiet Höhfeldplatte, das unter anderem seltene Orchideenarten und Feldermäuse beheimatet sowie ein angrenzendes FFH-Gebiet stark beeinträchtigt. Lesen Sie mehr dazu!


Erfolgreicher Bürgerentscheid im Hauptsmoorwald
Bei einem Bürgerentscheid in Bamberg hat sich eine große Mehrheit der Teilnehmer für den Erhalt des Hauptsmoorwaldes ausgesprochen. Die Pläne der Stadt, auf dem Areal ein Gewerbegebiet einzurichten, sind damit ausgebremst. Dies ist nicht zuletzt der engagierten Aufklärungsarbeit von Greenpeace Bamberg zu verdanken. Lesen Sie mehr dazu!


Donauauen als Nationales Naturmonument?
Statt 10.000 Hektar Nationalpark entlang der Donau und Isar jetzt doch nur ein kleines Schutzgebiet? Die Regierung plant, das Gebiet in der Weltenburger Enge als ein Nationales Naturmonument auszuweisen. Ein begehbares Donauaquarium zusammen mit dem Haus im Moos sowie ein Umweltbegegnungs- und Naturerlebniszentrum stehen dabei zur Diskussion. Generell ist ein Nationales Naturmonument ein guter Schutzgebietsansatz. Jedoch bringt es der Natur keinen echten Vorteil, wenn bereits bestehende Naturschutzgebiete lediglich umdeklariert werden. Neben dem Gebiet der Weltenburger Enge gäbe es noch viele weitere schützenswerte Auwaldgebiete. Lesen Sie mehr dazu!


Thüringen verleiht Todesstreifen Status als Naturmonument
Während die Diskussionen um ein Nationales Naturmonument an der Donau noch im Gange sind, hat Thüringen bereits Nägel mit Köpfen gemacht: 29 Jahre nach dem Mauerfall hat Thüringen dem ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen den Status eines Nationalen Naturmonuments gegeben. Am 9. November 2018 entschied der Landtag Ein Gesetzentwurf der Regierung wurde am Freitag mit den Stimmen der rot-rot-grünen Regierungskoalition beschlossen. Lesen Sie mehr dazu!


VORSCHAU: WAS STEHT AN?

Sie möchten sich in unserer Kampagne zum Schutz der Naturwälder Bayerns engagieren?
Dann unterstützen Sie die lokalen Bürgerbewegungen und nehmen Sie an geplanten Aktionen oder Demonstrationen teil:

Förderverein Nationalpark Ammergebirge >>
Freunde des Spessarts >>
Pro Nationalpark Steigerwald >>

oder engagieren Sie sich in einer lokalen Greenpeace-Gruppe ehrenamtlich vor Ort für Schutzgebiete: Greenpeace-Gruppen


KONTAKT

Greenpeace München
Frohschammer Straße 14
80807 München
Tel.: (089) 359 24 25 (Anrufbeantworter)
Email: naturwald@greenpeace-bayern.de

Oder besuchen Sie uns auf: www.naturwald-bayern.de


UND ZUM SCHLUSS…

Kommunikationswünsche für den nächsten Newsletter bitte an naturwald@greenpeace-bayern.de

Wir freuen uns über Anregungen oder Verbesserungsvorschläge und wünschen allen Mitstreitern und Mitstreiterinnen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!